Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat den Beschluss der Koalition begrüßt, die Corona-Hilfen zu verlängern. Die Politik agiere hier frühzeitig und klug, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher am Mittwoch im RBB-Inforadio. Konkret lobte er unter anderem, dass das Kurzarbeitergeld bis Ende kommenden Jahres gewährt werden soll.
Davon würden Millionen Menschen profitieren. „Ich halte die Sicherung von Beschäftigung als das mit wichtigste Ziel einer Wirtschaftspolitik in einer solchen Krise.“ Fratzscher wies zugleich die Kritik anderer Wirtschaftsexperten zurück, wonach die Hilfen einen nötigen Strukturwandel verhinderten. Auch viele junge, bislang erfolgreiche Unternehmen profitierten davon, und damit Firmen, die gerade für einen solchen Strukturwandel stünden, so der DIW-Chef. „Viele Unternehmen, die jetzt Pleite gehen und die jetzt Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken, waren vor der Krise hervorragend aufgestellt. Es sind eben häufig viele junge Unternehmen, Start Up-Unternehmen, und die sind für eine Volkswirtschaft unglaublich wichtig“, sagte Fratzscher. Die brächten „richtig Dynamik“ rein und die seien die ersten, die jetzt in einer solchen Krise Pleite gingen, aber eigentlich müsste man diese schützen, weil sie genau für diesen Strukturwandel stünden.