Berlin – Die Partner Deutsche Telekom und der Internetanbieter 1&1 machen Ernst mit ihrem seit langem angekündigten sicheren E-Mail-Service: Wie Vorstände beider Unternehmen dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) bestätigten, startet das unter „De-Mail“ laufende Projekt Ende August zur Internationalen Funkausstellung Ifa in Berlin. Von Beginn an beteiligt sind die Großkunden Allianz und Targo-Bank. Zudem testeten 40 weitere Großunternehmen das rechtsverbindliche E-Mail-System.
Telekom-Kunden können damit ab der kommenden Woche vertrauliche Dokumente an Behörden und Firmen verschicken oder diese empfangen. Die Telekom und 1&1 stoßen in einen Markt vor, der schon lange Begehrlichkeiten weckt: Knapp zehn Milliarden Euro geben die Deutschen Jahr für Jahr für das Porto ihrer Briefe aus, wovon laut 1&1-Vorstand Jan Oetjen künftig 80 Prozent auf elektronischem Wege abgewickelt werden sollen. Vor zwei Jahren schon brachte der Wettbewerber Deutsche Post den „E-Postbrief“ auf den Markt. Gegenüber der „De-Mail“ besitzt er zusätzliche Möglichkeiten, kann aber nicht im Behördenverkehr eingesetzt werden. Zudem ist der E-Postbrief mit 55 Cent erheblich teurer als die De-Mail, die im günstigsten Fall für Firmenkunden lediglich 20 Cent kosten soll. [dts Nachrichtenagentur]
Der e-Postbrief hat schon vor einem halben Jahr „Konkurrenz“ durch die De-Mail bekommen. Denn seit März bietet die FP-Tochter Mentana-Claimsoft den De-Mail Dienst seinen Kunden bereits an. Obwohl von Konkurrenz gar nicht gesprochen werden kann, denn der E-Postbrief ist kein rechtssicheres Mailverfahren. Er ist, im Gegensatz zur De-Mail, weder zum De-Mail Gesetz konform, noch ist eine Zertifizierung durch das BSI erfolgt.
Jürgen Vogler, Produktmanager E-Business, Francotyp Postalia