Frankfurt – In der hessischen Steuerfahnder-Affäre hat der langjährige Leiter der Frankfurter Steuerfahndung, Frank Wehrheim, Vorgesetzten „Mobbing“ vorgeworfen. Die vier Beamten, die durch falsche Gutachten vorzeitig in den Ruhestand geschickt wurden, „sind von der Finanzverwaltung gemobbt worden“, sagte der frühere Oberamtsrat im Interview mit der „Frankurter Rundschau“ (Montagausgabe): „Das ist ein Vorgang – inszeniert von einer modernen Verwaltung in einem Rechtsstaat – der ungeheuerlich ist.“ Wehrheim, der Mitte der 90er Jahre mit spektakulären Schlägen gegen Steuerhinterzieher für Schlagzeilen gesorgt hatte und inzwischen als Steuerberater und Autor arbeitet, hält inzwischen die Schlagkraft der hessischen Finanzverwaltung für erheblich eingeschränkt: „Ich glaube nicht, dass wir wirklich in der Lage sind, große Konzerne so zu prüfen, dass wir da wirklich bis ans Eingemachte vordringen.“Viele der umfangreichen Ermittlungen zu Steuerhinterziehung der vergangenen Jahre würden – auch in Hessen – von Kollegen der Steuerfahndung in Nordrhein-Westfalen gemacht. Er sei unter der Regierung von Roland Koch (CDU) ab dem Jahr 2001 mehr behindert als unterstützt worden. [dts Nachrichtenagentur]
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