Wirtschaftsexperte Thomas Straubhaar warnt vor einer Inflation des Euro durch einen zu niedrigen Leitzins.
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Direktor des Hamburger Instituts für Weltwirtschaft, Thomas Straubhaar, hat vor den Risiken einer möglichen Euro-Inflation gewarnt. Im Falle einer Senkung des Leitzins durch die EZB drohe eine Entwertung der Währung, die dann praktisch wie Monopoly-Geld ohne Substanz und ohne entsprechende realwirtschaftliche Grundlagen vermehrt würde, sagte Straubhaar dem Deutschlandfunk.
Waffe gegen Staatsverschuldung
„Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist, dass die Europäische Zentralbank ganz klar signalisiert, dass sie bereit ist, diese Waffe gegen die Euro-Staatsverschuldung zu ziehen“, erklärte der Ökonom in Bezug auf langfristige Billigkredite für finanziell angeschlagene Länder.
Kein Endspiel des Euros
Genauso wie die amerikanische Notenbank ein hoch überschuldetes Amerika stützt, könne die Europäische Zentralbank ein hoch überschuldetes Europa stützen, sagte Straubhaar weiter. „Von daher gesehen steht nicht das Endspiel des Euro bevor, sondern es geht um die Lösung eines Euro-Schuldenproblems“, so der Ökonom. [dts Nachrichtenagentur]
Bis jetzt haben EZB und deutsche Bundesregierung richtig agiert.
Irgendwann wird es aber Zeit, die expansive Geldpolitik wieder zurückzufahren. Diesen Punkt verpassen die Notenbanken meist und erzeugen damit Inflation, die sie dann wieder „einbremsen“ müssen.
Große Probleme hat das bislang nicht verursacht. Unser Geldsystem braucht eine mäßige Inflation. Die Gefahren liegen heute eher auf seiten der Deflation.
Wie in der Schweiz, so lange dass sich die Wirtschaft erholt.