Foto: Joachim Gauck, Carlo Bansini, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der ehemalige Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, Joachim Gauck, hat die Wahl des ARD-Journalisten Roland Jahn zu seinem Nachfolger begrüßt. „Ich habe noch keinen getroffen, der über die Wahl von Roland Jahn betrübt wäre“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). „Er ist ein besonderer Mann, der den Menschen gezeigt hat: Man muss sich nicht unbedingt anpassen, sondern man hat eine Wahl. So ist er ein Oppositioneller geworden und ein Vorbild für andere. Mit dem Mann wird es keine Verniedlichung geben und keine Nostalgie.“Auf die Frage, ob der 57-Jährige eine Behörde leiten könne, erwiderte Gauck: „Das werden wir bald sehen. Für den Beruf des Stasi-Unterlagen-Beauftragten gibt es kein Studium und keine Lehre. Das muss man sich erarbeiten.“ Der 71-Jährige schloss sich im Übrigen tendenziell der Auffassung des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, an, der die Stasi-Unterlagen-Behörde 2019 und damit 30 Jahre nach dem Mauerfall ins Bundesarchiv überführen möchte: „Wenn das in zehn Jahren passiert, kann man realistisch darüber nachdenken. Und wenn er diese Zahl nennt, ist er nicht weit weg von dem, was ich denke.“ Aufgaben-Schwerpunkt sei und bleibe allerdings die Bearbeitung von Bürger-Anträgen. Die Zukunft der Behörde hänge deshalb nicht zuletzt von der Zahl der Anträge ab.