Berlin – Der Bürgerrechtler und evangelische Pastor Joachim Gauck hat einen Staatsakt für die Opfer der rechtsextremistischen Terroristen aus Zwickau abgelehnt. „Von dem Vorschlag, für die Opfer der gerade bekannt gewordenen Mordserie von Neonazis einen Staatsakt zu veranstalten, halte ich nichts“, sagte er der „Welt“. Ein Trauergottesdienst oder ein staatlicher Trauerakt schienen ihm nicht „die richtige Form zu sein, um Toter zu gedenken, deren Ermordung schon so lange zurückliegt“.Ein Staatsakt könne nur eine unmittelbare Reaktion auf ein Ereignis sein. Gauck forderte eine wehrhafte Demokratie, die sowohl vom Staat als auch den Bürgern ausgehe: „Überall im Land gibt es breite Bürgerbündnisse, wenn sich Rechtsextremisten zusammenrotten.“ Diese Bürger müssten ermutigt werden. „Das erscheint mir wichtiger, als erneut nach dem Verbot der NPD zu rufen“, sagte Gauck. [dts Nachrichtenagentur]
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