Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Gesine Schwan, Sozialdemokratin und Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance in Berlin, mischt sich in die Feminismus-Debatte zwischen Alice Schwarzer und Familienministerin Kristina Schröder (CDU) ein. „Jenseits persönlicher Gekränktheiten und Profilierungsbedürfnisse“, schreibt Schwan in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Rundschau“ (Samstagausgabe), lohne sich der Streit um einen modernen Feminismus. Partnerschaft sei „das zeitgemäße Schlüsselprinzip für eine Gleichheit, die gerade nicht nivelliert“.Das bis heute größte Hindernis für die Gleichberechtigung liege in der „Unmöglichkeit, unter den gegenwärtigen Bedingungen eine partnerschaftliche Familie mit den Zwängen des Berufslebens zu vereinbaren“. Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen seien dringend erforderlich, schafften allein aber die Doppelbelastung der Frauen noch nicht ab. Moderne Männer litten ihrerseits an der „überfordernden Erwartung, das alte Männlichkeits-Klischee mit der Vaterrolle zu verbinden“. Die Gleichberechtigung von Frauen, schreibt Schwan in der „Frankfurter Rundschau“, sei heutzutage jedenfalls in der westlichen Welt nicht mehr eine Frage von Stöckelschuhen und Karriereolympen. Sie bleibe allerdings so lange akut, „wie man die Familie zur Frauenfrage erklärt, anstatt sie als partnerschaftliche Aufgabe und Chance von Männern und Frauen zu erkennen“.
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