Athen (dts Nachrichtenagentur) – In Griechenland hat am Mittwoch ein Generalstreik weite Teile des öffentlichen Lebens lahm gelegt. Insbesondere das Verkehrswesen brach fast vollständig zusammen. Am Athener Flughafen wurden mehr als 100 Flüge gestrichen, Fähren fuhren nicht und Züge blieben aus.Die meisten Geschäfte hatten ebenso geschlossen wie zahlreiche Arztpraxen und Schulen. Zudem versammelten sich Medienberichten zufolge rund 30.000 Demonstranten vor dem Parlament in Athen und protestierten gegen die Sparpolitik der Regierung. Am Rande der Demonstration kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Randalierenden und der Polizei. Seit dem Frühjahr 2010 kam es in dem Land immer wieder zu Generalstreiks und Protesten. Hintergrund ist die Zahlungskrise des EU-Staates und die Finanzhilfe durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die EU. Beide haben die griechische Regierung zu harten Sparmaßnahmen als Gegenleistung für die Hilfen verpflichtet. Die Sparpolitik der sozialistischen Regierung unter Giorgos Papandreou trifft vor allem Beamte, aber auch Rentner und Angestellte im privaten Sektor. In der griechischen Öffentlichkeit gibt es nur wenig Verständnis für den harten Kurs. Viele Griechen machen die EU und den IWF für die schlechte Lage in ihrem Land verantwortlich.
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Ich wundere mich nicht, dass die Menschen in Griechenland demonstrieren. Wenn mein Land 340 Miliaren Euro Schulden hätte, würde ich wahrscheinlich das auch machen. Griechen müssen sparen, und trotzdem ist das nur ein Teilchen von so großen Schulen dieses Landes.