Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt sich überrascht über das Verhalten der Telekom-Führung nach dem Hackerangriff auf hunderttausende Router in Deutschland: „Cybersicherheit ist Chefsache. Daher würde ich als Kunde erwarten, dass der Vorstand der Telekom öffentlich Stellung bezieht“, sagte er dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Schönbohm sieht den aktuellen Fall als eine Vorwarnung: Millionen von Routern und andere vernetzte Geräte weltweit seien weiter übers Internet angreifbar – kriminelle Akteure könnten sich damit noch mehr Bandbreite für Attacken verschaffen.
„Dadurch drohen noch viel größere Schäden“, warnte der BSI-Präsident. In der Vergangenheit hatten Unbekannte beispielsweise den Verzeichnisdienst DynDNS außer Gefecht gesetzt, zahlreiche bekannte Websites waren in den USA über Stunden nicht erreichbar. Der BSI-Präsident sieht die Hersteller in der Pflicht, die Produkte besser abzusichern. „In den Elektronikmärkten werden teilweise Dinge mit Sicherheitslücken verkauft, die nur schwer zu schließen sind. Das ist nicht in Ordnung.“
AVM hat heute in ihrem Newsletter mitgeteilt, daß dieser Hackerangriff keine Fritz!Box betroffen hat, sondern nur die von der Telekom ihren Kunden bereitgestellten Router.
Deshalb sollten sich Telekom-Kunden besser nach Produkten anderer Hersteller umsehen. Die neue Gesetzeslage macht es möglich.