Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat seinem Parteifreund, Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, in der SPD-internen Debatte über „linke Identitätspolitik“ den Rücken gestärkt. „Die Leute interessieren sich derzeit mehr dafür, wie wir die Pandemie bekämpfen und ob wir eine Vorstellung haben, wie es danach weitergeht“, sagte Tschentscher dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Montagsausgaben). Die SPD stehe für die Zukunftsthemen Klimaschutz und Digitalisierung sowie für Arbeitsplatzsicherung und faire Bezahlung.
Tschentscher sagte zu der parteiinternen Debatte: „Sie ist für den Wahlkampf kein entscheidendes Thema.“ Aber natürlich führe die SPD Debatten über gesellschaftliche Fortschritt und damit auch über gendergerechte Sprache. Sprache dürfe nicht diskriminieren und sei zugleich ein Kulturgut, das bewahrt werden müsse. „Daraus entsteht ein Spannungsfeld, das nicht ganz leicht zu bewältigen ist.“ Klar sei: „Wolfgang Thierse ist eine besondere Persönlichkeit und gehört zur SPD. Wir wollen ihn nicht verlieren.“ Thierse hatte in der FAZ „linke Identitätspolitik“ kritisiert und seine Distanz zu einer gegenüber sexuellen Minderheiten differenzierten Sprache deutlich gemacht, woraufhin SPD-Chefin Saskia Esken und Vize Kevin Kühnert Aussagen einzelner Vertreter der SPD kritisierten. Im Anschluss hatte Thierse Zweifel geäußert, ob sein Bleiben in der Partei gewünscht sei.