London (dts Nachrichtenagentur) – Der britische Schriftsteller Ian McEwan bewundert Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Die Stärken von Politikern treten in den Hintergrund, wenn sie lange dabei sind. Man gewöhnt sich an die Politiker. Doch meine Erfahrung mit der britischen Konservativen Partei lehrt mich, dass man schätzen sollte, was man hat – auch wenn es manchmal nervt oder langweilt“, sagte er dem „Zeitmagazin Mann“.
Wenn er sehe, wie die Tories aus einem politischen Anliegen, dem Brexit, „eine Religion gemacht haben“, und diese Entwicklung mit der Konstanz von Merkels Politik vergleiche, dann wolle er sie ehren, als „Heldin der offenen Gesellschaft“. Fehler habe die Kanzlerin aber auch gemacht: „Sie hätte die griechische Wirtschaft während der Euro-Krise finanziell stimulieren sollen. 1,1 Millionen Einwanderer innerhalb weniger Monate ins Land zu lassen war einerseits heroisch, andererseits war es aber vielleicht auch ein Fehler, weil sie damit die rechten Kräfte gestärkt hat.“ Dennoch bewundere er ihre „empathische Reaktion“.