Berlin – Der Berliner Unternehmer Arend Oetker (Schwartau, KWS) warnt davor, „dass die Akzeptanz der Marktwirtschaft erodiert“, er halte das für „fatal“. Die Stimmung im Land habe sich „seit Beginn der Finanzkrise aufgeheizt“, bilanziert der 72-Jährige in einem Gespräch mit dem Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“. „Einerseits verstehe ich, dass die Leute sich über hohe Boni oder Finanzprodukte erregen, die niemand mehr versteht. Andererseits wird dabei das Unternehmertum in Sippenhaft genommen“, so Oetker.„Mein Verständnis von sozialer Marktwirtschaft ist, dass wir alle in einem Boot sitzen – Regierung und Gewerkschaften, Arbeitnehmer und -geber.“ Er selbst stehe „als Familienunternehmer in der Mitte der Gesellschaft“. Ähnlich warnend äußert sich auch Telekom-Vorstandschef René Obermann im „Spiegel“ angesichts der wachsenden Kapitalismuskritik im Land: „Wenn in Umfragen rund die Hälfte der Bundesbürger am System der sozialen Marktwirtschaft zweifelt, dann ist das ein Zeichen, das wir nicht unterschätzen dürfen“, sagte Obermann. Dennoch würde Oetker keine höheren Steuern akzeptieren: „Ich bin kein Anhänger solcher Initiativen und finde durchaus, dass die Steuern für Unternehmer in Deutschland hoch genug sind. Man kann darüber hinaus ja auch auf freiwilliger Basis viel Gutes tun“, so Oetker, der auch Präsident des Stifterverbandes ist. [dts Nachrichtenagentur]
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