Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni 2021 auf 2,3 Prozent gesunken. Nach dem kontinuierlichen Anstieg seit Jahresbeginn hat sie sich damit etwas abgeschwächt, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,4 Prozent.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Vorjahresvergleich überdurchschnittlich um 3,1 Prozent. Energieprodukte lagen dabei mit +9,4 Prozent weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung, nach +10,0 Prozent im Mai. Hier wirkten sich neben dem aktuellen Anstieg der Energiepreise auch temporäre Sondereffekte erhöhend auf die Teuerungsrate aus, insbesondere die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe sowie die niedrigen Preise für Energieprodukte vor einem Jahr (Basiseffekt). In den letzten zwölf Monaten wurden vor allem Heizöl (+42,5 Prozent) und Kraftstoffe (+23,5 Prozent) teurer. Die Strompreise blieben unverändert. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat unterdurchschnittlich um 1,2 Prozent, nach +1,5 Prozent im Mai. Günstiger als ein Jahr zuvor war frisches Gemüse mit -2,3 Prozent. Die meisten Nahrungsmittelgruppen wiesen einen moderaten Preisanstieg auf, zum Beispiel Fleisch und Fleischwaren (+0,6 Prozent). Merklich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+5,6 Prozent). Darüber hinaus verteuerten sich unter den Waren auch Bekleidungsartikel (+3,6 Prozent) und Fahrzeuge (+3,1 Prozent). Billiger wurden dagegen unter anderem Mobiltelefone (-5,8 Prozent). Bei Dienstleistungen lagen die Preise um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte bedeutsamen Nettokaltmieten verteuerten sich um 1,4 Prozent. Des Weiteren stiegen unter anderem die Entgelte für Glücksspiele (+15,1 Prozent), die Preise für Leistungen sozialer Einrichtungen (+5,5 Prozent) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+3,7 Prozent). Günstiger waren hingegen zum Beispiel Bahntickets (-3,4 Prozent) und Telekommunikationsdienstleistungen (-1,1 Prozent), teilte das Bundesamt mit.