Teheran (dts Nachrichtenagentur) – Irans Botschafter in Berlin, Alireza Sheikh Attar, hat erstmals Stellung genommen zum Fall des zu sechs Jahren Gefängnis und 20 Jahren Berufsverbot verurteilten iranischen Regisseurs Jafar Panahi. In einem Leserbrief an den „Spiegel“, eine Reaktion auf einen Artikel des Magazins über Panahi und die Freiheit der Kunst in Iran, schreibt der Botschafter: „Ich hoffe, dass Panahi im Falle der Lösung seiner juristischen Probleme seinen Beruf wieder ausüben kann.“ Panahi war als Juror zu den Berliner Filmfestspielen eingeladen worden, hatte jedoch keine Ausreisegenehmigung erhalten.Da der Regisseur „vor Gericht erscheinen muss, konnte er bei der Berlinale nicht anwesend sein“, so Attar. Der Botschafter geht in seinem Schreiben an den „Spiegel“ auch grundsätzlich auf die Arbeitsbedingungen iranischer Filmemacher ein: „Der Staat war so großzügig, verschiedene Meinungen und Überzeugungen – allerdings im Rahmen der Gesetze und der Moral – zu dulden.“ Panahi war vor einem Jahr während der Dreharbeiten zu einem neuen Film festgenommen und im Dezember wegen angeblich beabsichtigter „Verbrechen gegen die nationale Sicherheit und propagandistischer Aktivitäten gegen das System der Islamischen Revolution“ verurteilt worden. Zurzeit läuft in Teheran das Berufungsverfahren.
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