Köln – Der Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, beklagt einen verletzenden Umgang mit Christen und deren Überzeugungen in Deutschland. „Ich kann es nachempfinden, wenn Menschen mir sagen, sie fühlten sich fremd im eigenen Land und würden am liebsten auswandern“, sagte Meisner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstagausgabe). Es sei „bezeichnend“, dass meistens Christen das Ziel von Satire und Blasphemie seien.„Mit den Muslimen geht man viel vorsichtiger um, weil man befürchtet, dass es Ärger gibt.“ Solche öffentliche Empörung sei zwar „die falsche Reaktion, und sie ist uns Christen auch verwehrt“, betonte Meisner. Trotzdem, so fügte er hinzu, finde er es „unfair, sich immer nur dort zu profilieren, wo es nichts kostet“. In diesem Zusammenhang verteidigte er das juristische Vorgehen Papst Benedikts XVI. gegen das Titelbild der Satire-Zeitschrift „Titanic“, das den Papst in besudeltem Gewand zeigt. „Mir kommt das vor, als wollte einer seine schmutzigen Stiefel an der weißen Soutane des Papstes abwischen“, sagte Meisner. Er bekannte aber, sich das Bild selbst nie angesehen zu haben, weil er sich „damit nicht die Augen beschmieren wollte“. Manche Dinge dürfe man „gar nicht so nah an sich heranlassen“, empfahl Meisner. Er zitierte seinen Vorgänger in Berlin, den verstorbenen Kardinal Alfred Bensch: „Die Summe des menschlichen Schwachsinns bleibt immer gleich, also lass jut sein!“ [dts Nachrichtenagentur]
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