WLAN-Router sind die heimlichen Verkaufsschlager der IT-Industrie. Vor allem die Internet-Anbieter sorgen für reißenden Absatz: Sie locken neue Kunden, indem sie ihnen die Funk-Netzwerkgeräte zum subventionierten Dumpingpreis oder gleich zum Nulltarif ins DSL-Angebot packen. Wer allerdings seinem Provider die Treue hält und dennoch neue Hardware fürs drahtlose Internet braucht, musste bislang tief in die Tasche greifen: Ein gut ausgestatteter Router kostet bis zu 250 Euro. Doch nun gibt es eine günstige Alternative: Immer mehr Hersteller bieten Geräte mit dem Zusatz „150n“ an, die schon ab 35 Euro zu haben sind. CHIP Test & Kauf, das Verbrauchermagazin für digitale Technik, hat getestet, was die neue Billigklasse kann.
WLAN Router: Hohe Leistungsdichte
Sechs Vertreter der neuen Geräteklasse wurden von den Testingenieuren geprüft. Das Fazit: „Das Testfeld liegt eng beieinander, nicht nur bei Leistung und Ausstattung, sondern auch beim Preis. Kein Router ist teurer als 45 Euro.“ Testsieger wurde der WL-340 von Sitecom, ihm bescheinigt die Redaktion das höchste Übertragungstempo. Wer mehr Wert auf Reichweite legt, ist mit dem Edimax BR-6225n gut beraten: Selbst hinter zwei Wänden registrierten die Tester noch ein starkes Signal.
Günstige Preise bei WLAN Routern
Robert di Marcoberardino, der Autor des Artikels, erklärt, wie die günstigen Preise zustande kommen: „Ebenso wie die Topgeräte funken die Spar-Router nach dem aktuellen n-Standard, der theoretische Datenraten bis zu 300 Mbit pro Sekunde erlaubt. Doch während die teuren WLAN-Router mit ihren drei Antennen auf mehreren Frequenzen gleichzeitig funken können, müssen sich die 150n-Geräte mit einer Antenne und einer Frequenz, dem 2,4-GHz-Band, begnügen.“ Das bedeutet: gedrosseltes Tempo und geringere Reichweite.
Wie stark diese geringere Leistung die Verbindungsqualität beeinträchtigt, lässt sich pauschal schwer beurteilen. Dem Artikel zufolge können Zimmerwände, weitere Funknetze oder andere elektrische Störquellen das Signal zwar schwächen, für eine einfache Verbindung vom Router zum Notebook oder PC sind jedoch alle 150n-Router stark genug. Geht es um größere Datentransfers oder ein Heimnetzwerk mit mehreren Computern, muss man aber auf die teureren 300n-Router umsteigen.
Sparen beim Funktionsumfang
Auch beim Funktionsumfang sparen die Hersteller: Features wie DSL-Modem und Schnittstellen für Internettelefonie oder externe Geräte sucht man vergeblich. Mancher Anwender mag diese Not aber als Tugend begreifen, glaubt Robert die Marcoberardino: „Aufgrund der schwächeren Leistung empfehlen sich 150n-Geräte vor allem für WLAN-Einsteiger. Die Minimal-Ausstattung fügt sich da gut ins Bild: Sie sorgt gerade bei Einsteigern für deutlich weniger Verwirrung als die Multifunktionsanlagen der Spitzenklasse.“
Die komplette Kaufberatung erscheint in der aktuellen CHIP Test & Kauf 12/2009, die am 2. November in den Handel kommt.