Essen (dts Nachrichtenagentur) – Nur in jedem dritten Fall von Kindesmisshandlung werden die Täter verurteilt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Untersuchung der Universität Essen. Rechtsmediziner hatten 93 Misshandlungsfälle aus den Jahren 1997 bis 2008 hinsichtlich der juristischen Konsequenzen überprüft.In 47 Fällen (51 Prozent) erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. 30 Täter (32 Prozent) wurden verurteilt. Das Strafmaß reichte von Geldstrafen bis zu sieben Jahren Haft und Sicherungsverwahrung. Die relativ geringe Zahl der Verurteilungen erklärte der Leiter der Untersuchung, Thomas Bajanowski, mit dem schwierig zu führenden Tatnachweis: „Wir haben zum Teil erhebliche Probleme, den Zeitpunkt der Misshandlung festzustellen.“ Deshalb sei es „oftmals kaum möglich, den Täter gerichtsfest zu überführen“. Laut der Essener Studie stammen 86 Prozent der Täter aus der Familie des Opfers.
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