Foto: Kippa-Träger, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat sich besorgt über eine Konjunktur antisemitischer Verschwörungsmythen bei den Protesten gegen den Umgang mit der Corona-Pandemie geäußert. „Das besorgt mich ganz besonders. Dass Milieus, die sonst nie etwas miteinander zu tun haben, die sich üblicherweise bekämpfen, plötzlich einig sind im Hass auf Juden, im Hass auf Israel“, sagte Klein dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagsausgaben).
„Wenn auch Menschen mit legitimen Anliegen es in Ordnung finden, Seite an Seite mit Rassisten und Antisemiten zu demonstrieren, zeigt das: Die Gesellschaft ist infiziert mit Antisemitismus.“ Das Problem habe nicht nur mit den aktuellen Demonstrationen zu tun, sondern liege tiefer, sagte Klein dem RND. Das Problem werde bleiben, auch wenn die Corona-Demonstrationen abebben. Deswegen spreche er auch hartnäckig jede Form von Antisemitismus aus der Mitte der Gesellschaft an. „Wir müssen die hartnäckige Verwurzelung, die wir da haben, auflösen. Und deswegen will ich keine Hierarchisierungen vornehmen, sondern alle Ausprägungen von Antisemitismus bekämpfen. Das ist manchmal sogar für das Bildungsbürgertum unangenehm, aber da müssen wir eben auch nachschauen.“