Foto: Annegret Kramp-Karrenbauer , dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, wird selbst bei einer Niederlage ihrer Partei nicht als Abgeordnete nach Berlin gehen. „Völlig unabhängig davon, wie die Wahl ausgeht: Ich werde nicht für den Bundestag kandidieren“, sagte Kramp-Karrenbauer in einemGespräch mit der „Welt am Sonntag“. Am 26. März 2017 findet im Saarland die Landtagswahl statt.
Seit einiger Zeit hatte es Spekulationen gegeben, dass Kramp-Karrenbauer sich im Fall einer Niederlage die Berliner Option offen hält, da die CDU erst nach der Landtagswahl ihre Kandidaten für Bundestagswahl aufstellen will. Einen Schulz-Effekt kann Kramp-Karrenbauer für das Saarland nicht erkennen. Bundesweit hält sie die Euphorie um den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz für kaum gerechtfertigt. „Mich erinnert diese Euphorie an eine Flasche Schaumwein, die lang fest verschlossen war. Mit dem Rücktritt von Sigmar Gabriel ist der Korken raus, und in der SPD perlt jetzt alles über.“ Es bleibe abzuwarten, „ob da wirklich guter Schaumwein drin ist oder dieselbe Pritzelbrause wie unter Sigmar Gabriel.“ Schulz müsse Farbe bekennen. „Es gibt viele berechtigte Fragen an ihn, zum Beispiel nach seiner Haltung zu Eurobonds, zu Griechenlandhilfen oder warum Deutschland nach immerhin achtjähriger Regierungsbeteiligung der SPD immer noch so unsozial sein soll und was er daran ändern will“, so Kramp-Karrenbauer. Statt diese Fragen zu beantworten, spiele die SPD „die Empörte und bügelt jede Frage als Diskreditierung ihres Kandidaten ab“.