Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Kevin Kühnert nennt als einen Grund für die Wahlniederlage in Sachsen-Anhalt mangelnde Präsenz im Land. „Wenn man an Stärke verliert, bleibt das nicht folgenlos“, sagte Kühnert dem „Spiegel“. Weniger Abgeordnete bedeuteten weniger Wahlkreisbüros und somit weniger offene Türen.
„Die mangelnde Präsenz sei ein Einfallstor für die Story der AfD: Es interessiert sich niemand für euch“, sagte Kühnert. Das stimme so nicht, aber es gebe politische Erfahrungen, die das Gefühl bestätigen würden. „Wenn man sich die medizinische Infrastruktur oder den öffentlichen Nahverkehr anguckt, kann man doch nicht von der Hand weisen: Manche waren oder sind seit geraumer Zeit im Wortsinn abgehängt. Und das ist kein rein landespolitisches Problem“, so Kühnert. Die SPD war bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt auf ihr historisch schlechtestes Ergebnis abgerutscht. Die Partei kommt laut dem vorläufigen Endergebnis nur auf 8,4 Prozent, 2,2 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2016.