Dresden – Nach dem Schlag gegen das illegale Internet-Filmportal „Kino.to“ hat die Justiz erste Konten beschlagnahmt, auf denen die Gewinne der Betreiber vermutet werden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“ unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft Dresden. Demnach beschlagnahmten Ermittler Konten in Spanien, die dem Hauptbeschuldigten Dirk B. gehören sollen.Zudem stellten sie bei ihm hochwertige Computertechnik sowie drei Luxusautos in Deutschland und auf Mallorca sicher. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass B. der Kopf der Bande ist. Er soll das Modell des Gratis-Kinos entwickelt und im Laufe der Zeit perfektioniert haben. „Der war kein Robin Hood, der Daten einfach im Netz verteilte“, sagte ein Fahnder. „Der hat einen Riesenreibach gemacht.“ B. schweigt bislang zu den Vorwürfen. Andere Beschuldigte haben sich zum Teil geständig gezeigt. Der Dresdner Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein widersprach in „Focus“ den Äußerungen einiger Beschuldigter, sie hätten nur Links zu Raubkopien angeboten, nicht die verbotene Ware selbst. Klein ist davon überzeugt, dass es sich bei `Kino.to` „um ein hochkriminelles, profitorientiertes System“ handelt, bei dem die Anführer alles penibel organisiert haben – „vom illegalen Beschaffen der Filme über das Aufladen der Hoster, die man zum Teil selbst betrieben hat, bis zur Bereitstellung der Links auf ihrer Internet-Seite“. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden konnte sich zu Beginn ihrer Ermittlungen Ende April 2011 auf ein laufendes Verfahren in Bayern stützen. „Focus“ zufolge ermittelte die Staatsanwaltschaft München I seit Dezember 2009 gegen die Betreiber von „Kino.to“. Den Anstoß gab eine Anwaltskanzlei aus München, die im Auftrag eines renommierten Filmproduzenten und -Verleihers aus Bayern gegen Verletzungen des Urheberrechts vorgeht. [dts Nachrichtenagentur]
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