Berlin – Die geplante EU-Neuregelung der Kapitalanforderungen für Versicherungen gefährdet nach Einschätzung von Experten das System der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland. Die Vorsitzende des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag, Birgit Reinemund (FDP), kritisierte im Nachrichtenmagazin „Focus“, deutschen Unternehmen drohe eine Erhöhung des Eigenkapitals in ihren Rücklagen von fünf auf 50 Milliarden Euro. Das Geld würde aber für Forschung, Entwicklung und Investitionen benötigt.Die so genannten Solvency-II-Kriterien dürften deshalb nicht 1:1 auf die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland übertragen werden. Mit den neuen Eigenkapitalregelungen will die EU die Gefahr verringern, dass Ansprüche von Versicherten im Fall einer Pleite verloren gehen. Deutsche Pensionskassen sind aber nach Ansicht von Reinemund bereits gut gesichert. Anders als bei privaten Versicherungsverträgen müssten die Arbeitgeber für die Pensionskassen der Unternehmen in voller Höhe haften, sagte die FDP-Politikerin. Dies müsse die EU berücksichtigen. [dts Nachrichtenagentur]
News Redaktion
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