Foto: Fernsehzuschauer mit einer Fernbedienung, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – ARD-Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim („Quarks“) mag es nicht, wenn ihre Arbeit mit der „Sendung mit der Maus“ verglichen wird. „Es ist ein Missverständnis, Wissenschaftsjournalismus darauf zu reduzieren, schwierige Sachverhalte einfach darzustellen“, sagte sie dem „Spiegel“. Es gehe auch darum, Aussagen von Wissenschaftlern einzuordnen.
„So, wie Politikjournalisten das mit Politikern tun.“ In den vergangenen Wochen war die promovierte Chemikerin mehrmals Gast in Talkshows, in denen es um die Bewältigung der Coronakrise ging. Bei „Maybrit Illner“ diskutierte sie zuletzt kontrovers mit dem Virologen Hendrik Streeck. „Wir Journalisten können die Materie niemals so gut verstehen wie die Experten. Trotzdem dürfen wir die Bühne nicht ausschließlich ihnen überlassen.“ Nguyen-Kim kennt den Forschungsbetrieb gut genug, um zu wissen, dass er nicht frei ist von Eitelkeiten. „Auch dort gibt es Leute, die sich vor allem um ihren eigenen Erfolg kümmern.“ Dem Nachrichtenmagazin sagte sie, sie würde gern behaupten, dass die Differenzen zwischen den Virologen nur eine Zuspitzung durch die Medien seien. „Das würde es für die Bevölkerung einfach machen. Leider ist es nicht so.“