Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Missbrauchsopfer haben sich empört über das Entschädigungsangebot der katholischen Kirche geäußert. „Es ist schäbig, wie die reichste Kirche der Welt versucht, sich aus der Affäre zu ziehen“, sagte der Sprecher der Gruppe „Eckiger Tisch“, Matthias Katsch, gegenüber der „Frankfurter Rundschau“ (Donnerstagausgabe). Bei „Eckiger Tisch“ handelt es sich um einen ein Zusammenschluss von Opfern der Jesuiten.Die angebotene Summe von bis zu 5000 Euro nannte der Sprecher eine „Unverschämtheit“. Es gehe offenbar nicht um die Frage, welche Summe angemessen sei für die Missbrauchsfälle, sondern was sich die Kirche leisten könne. Die Bischöfe hätten, entgegen der Bitte des Eckigen Tischs, nie mit der Opferorganisation gesprochen. Katsch kündigte eine Demonstration bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe Mitte März in Paderborn an. „Wir hoffen auf die Solidarität der anständigen Katholiken, die sich für ihre Bischöfe schämen müssen“, so Katsch.
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Es mag zwar nicht genug sein, aber kann denn überhaupt eine Summe genug sein?
Hätten die Opfer vor Eintreten der Verjährung der Ansprüche um Schadenersatz geklagt, hätten auch etwa diese Höhe erwarten können.
Es handelt sich um eine freiwillige Leistung der Kirche, rechtlich gesehen. Es ist nicht so, dass der “Täter” bestimme, wie viel er zu leisten bereit sei, sondern so, dass sich die Höhe an den üblichen Sätzen orientiert. Es mag unzufrieden zurücklassen, dass wir keine angelsächsischen Verhältnisse haben, aber so ist die Rechtslage.
Ein Rechtsanspruch außerdem ja gar nicht. Faktisch ist es also ein “Geschenk” der Kirche, wobei sie leistet, wenn der Täter nicht mehr lebt oder sich weigert zu zahlen.
Außerdem nimmt sie eine Vorreiterrolle ein, der Staat ist offenbar nicht in der Lage, ähnliches für die Opfer in seinen Institutionen zu leisten.