Foto: Thomas Oppermann, über dts Nachrichtenagentur
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Russland hat sich nach Ansicht von SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann „als künftiger WM-Gastgeber bis auf die Knochen blamiert“: „Die russische Mannschaft spielt einen gepflegten Altherren-Fußball – und gleichzeitig bestimmen Hooligans aus Russland die Schlagzeilen und bekommen auch noch Applaus aus Moskau, wenn sie zuschlagen“, kritisierte Oppermann angesichts der schweren Krawalle bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich im Gespräch mit „Spiegel Online“. „2006 lautete das Motto der Fußball-WM in Deutschland: `Die Welt zu Gast bei Freunden` – so kann ich mir das in Russland zurzeit schwer vorstellen. Ich halte wenig von ideologisch motivierten Sport-Sanktionen, aber die Fifa muss Russland in aller Deutlichkeit klar machen, dass etwas passieren muss“, betonte der SPD-Fraktionschef.
„Es muss erkennbare Schritte für eine friedliche Fußball-WM geben, damit sich Fans und Gäste in zwei Jahren in Russland wirklich willkommen fühlen können.“ Zugleich warf Oppermann den französischen Behörden mangelnde Sicherheitsvorkehrungen vor. Er sei „erschrocken, wie wenig sich die französische Polizei auf die erwartbare Eskalation von Hooligan-Gewalt vorbereitet hatte. Offenbar war sie vor allem auf Terrorabwehr fokussiert.“