Foto: Matthias Platzeck (SPD), Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Potsdam (dts Nachrichtenagentur) – Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck hat, exakt 20 Jahre nach der Unterzeichnung des Einigungsvertrags im August 1990, die Art der Wiedervereinigung scharf kritisiert. Mit dem Beitritt habe eine „gnadenlose Deindustrialisierung Ostdeutschlands“ begonnen, erklärte der Sozialdemokrat gegenüber dem „Spiegel“. Die westdeutsche „Anschlusshaltung“ sei verantwortlich für „viele gesellschaftliche Verwerfungen bei uns nach 1990. Es fehlten selbst kleinste symbolische Gesten gen Osten“.Den Ostdeutschen sei das Gefühl vermittelt worden, sie müssten alles wegwerfen, „es war alles Stasi und alles ideologieverseucht“. Zugleich forderte er einen Komplettumzug der Bundesregierung nach Berlin. „Es ist doch ein Aberwitz, wie viel da bis heute gependelt wird. Damit muss nun Schluss sein. Wir müssen den Rest der Regierung endlich nach Berlin holen“, so Platzeck.