Berlin – Der Politikwissenschaftler Peter Grottian hat im Umgang der Politiker mit der Finanzmarktkrise die mangelnde Urteilsfähigkeit vieler Politiker und das Übergehen der Parlamente moniert. Viele Bürger hätten den Eindruck, dass Abgeordnete beim Beschluss von sogenannten Rettungspaketen „mit verbundenen Augen abstimmen“. Die Tragweite solcher Beschlüsse könnten sie oft nicht beurteilen, sagte der Politikwissenschaftler der Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Mittwochausgabe).Schon über das erste „Rettungspaket“ sei „ohne jede parlamentarische Kontrolle“ von „Spitzenbeamten“ entschieden worden. Den Abgeordneten, denen oft jede Urteilskraft fehle, was die Krise angeht, werde am Ende zum Abstimmen nur „ein bisschen Spielmaterial“ gelassen. Auch bei der jetzigen Reform des Euro-Rettungsfonds würden „wieder nur wenige Beamte und Spitzenpolitiker entscheiden“, sagte Grottian der Zeitung. [dts Nachrichtenagentur]
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