Foto: CDU-Politiker Reiner Haseloff, dts Nachrichtenagentur
Berlin – Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sieht die große Koalition als Modell für den Bund und kann sich den SPD-Politiker Peer Steinbrück als Vizekanzler vorstellen. „Große Krisen sind die Zeit für große Koalitionen. Diese alte Weisheit hat sich bewährt. In Sachsen-Anhalt arbeiten CDU und SPD gut zusammen. Das kann künftig auch wieder ein Modell für den Bund werden“, sagte Haseloff der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe).Auf die Frage, ob er sich den ehemaligen SPD-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück als Vizekanzler vorstellen könne, antwortete der Ministerpräsident, dass er „Peer Steinbrück in gemeinsamen Veranstaltungen als kooperativen Sozialdemokraten schätzen gelernt“ habe. „Als Minister hat er viel geleistet. Mit ihm kann ich mir eine gemeinsame Regierung durchaus vorstellen“, so der Ministerpräsident. Laut Haseloff liegt das Potenzial der Union im Bund bei 40 Prozent plus X. Mit Blick auf die FDP sagte Haseloff, dass „andere Parteien aus der politischen Landschaft verschwinden“ könnten. Die CDU sei ein Auffangbecken für jeden, der bürgerlich sei. „Diese Stimmen können wir einsammeln“, so Haseloff. Bei der letzten Bundestagswahl hätten viele Unions-Wähler ihre Stimme der FDP gegeben. „Diese Leihstimmen werden wir wieder bekommen“, sagte Haseloff der Zeitung. Er sitzt im Bundesvorstand der CDU und ist beratendes Mitglied im Parteipräsidium. Damit ist Haseloff der erste prominente CDU-Politiker, der offen mit einer großen Koalition im Bund liebäugelt. [dts Nachrichtenagentur]