Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Berliner Islamismus-Expertin Claudia Dantschke von der Aussteiger-Beratungsstelle „Hayat“ bezweifelt, dass die bundesweite Razzia gegen die Salafisten-Vereinigung „Die wahre Religion“ am Dienstag positive Wirkungen auf die salafistische Szene hat. „Das Verbot kommt fünf Jahre zu spät“, sagte sie der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochsausgabe). „Doch es trifft die Richtigen. Denn `Die wahre Religion‘ hat nicht nur missioniert, sondern immer auch die Legitimation geliefert für politische Gewalt, also den Dschihad.“
Dantschke fuhr aber fort: „Im Zuge der ganzen Auseinandersetzung in Syrien mit Al-Kaida und dem `Islamischen Staat` hat sich das Predigernetzwerk total in sich gespalten.“ Der Kopf von „Die wahre Religion“ sei „im Vergleich schon fast der harmloseste. Meine Befürchtung ist, dass in einer Situation, in der sich `Die wahre Religion‘ selbst zerlegt, sie so ein Verbot wieder zusammen schweißt.“ „Hayat“ arbeitet mit der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge zusammen.
Das sehe ich anders. So ein Verbot wird in erster Linie dazu führen, das die Öffentlichkeit für solche Leute schwierig bis unmöglich wird. Das ist die halbe Miete. Man erschwert nachhaltig, das Nachwuchs geworben werden kann, weil man immer damit rechnen muss, „verraten“ zu werden.
Natürlich ist es bei solchen Hardlinern, schwer bis unmöglich, sie zur Vernunft zu bringen. Sie werden im Untergrund weiter machen, und, es ist zu befürchten, das sich verfeindete Menschen, wieder zusammen finden. Die Polizei, hat noch viel zu tun. Die Erfolge der letzten Monate zeigen aber, das Islamisten und/oder Salfisten, durch die Hausdurchsuchungen völlig verunsichert sind, und sich die Anschläge reduzieren, wenn auch die Razzien, nicht die einzige Ursache dafür sind.
Es zeigt die Erfahrung, das es für Islamisten, offensichtlich nichts Schlimmeres gibt, als wenn man gewaltsam in ihre Privaträume eindringt. Ich bin da, im Gegensatz zur Frau Claudia Dantschke, ganz optimistisch.