Berlin – Der israelische Schriftsteller Eli Amir hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass wegen dessen israelkritischen Gedichts scharf angegriffen. „Bitte Herr Grass, tragen Sie dazu bei, die Völker zusammenzubringen, anstatt Hass zu säen“, schrieb Amir in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin „Focus“. Es schmerze ihn, dass ein Schriftsteller solchen Kalibers so herumstottere.„Hat er Ahmadinedschad nicht zugehört? Liest er nicht dessen Ankündigungen? Israel zu töten und zu vernichten? Sind die Ohren des preisgekrönten Dichters taub?“, schrieb Amir. Die Ankündigungen Irans seien so ernst zu nehmen wie Hitlers Endlösung, die dieser verkündet habe, während Grass bei der Waffen-SS gedient habe. Israel ist laut Amir nicht dabei, Iran zu vernichten. Die meisten Israelis glaubten allerdings, dass umgekehrt das iranische Atomprogramm die Sicherheit in der Welt bedrohe. Deutsche U-Boote schützten die Holocaust-Überlebenden ebenso wie Flüchtlinge aus den arabischen und muslimischen Staaten. An Grass gerichtet schrieb Amir: „Sie sollten besser, anstatt Israel anzuklagen, Deutschland dazu anstiften, dass es zusammen mit Europa und den USA das iranische Atomprogramm stoppt.“ Der gebürtige Iraker Amir hat unter anderem das ins Deutsche übersetzte Buch „Der Taubenzüchter von Bagdad“ geschrieben. Grass hatte in einem Gedicht „Was gesagt werden muss“ nicht nur das israelische Atomprogramm kritisiert, sondern auch die Lieferung von deutschen U-Booten an Israel. Tel Aviv gefährde den Weltfrieden. Das iranische und das israelische Atomwaffenarsenal müssten beide einer internationalen Kontrolle unterworfen werden. [dts Nachrichtenagentur]
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