Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat den deutschen Vorschlag eines Öl-Embargos gegen Libyen als „mutig“ bezeichnet. Im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (Mittwochausgabe) sagte der Sicherheitsexperte, „Libyen verfügt zwar über Bargeld, aber ohne neues Öl zu verkaufen steht das Regime schon bald vor dem Ruin. Der wirtschaftlich-finanzielle Druck wird immens werden.“Zu dem Konflikt um die UN-Resolution zu Libyen äußerte Ischinger die Hoffnung, „dass sich die Sicht der Dinge in den kommenden Diskussionen im Sicherheitsrat noch vereinheitlicht“. Gleichzeitig müsse das internationale Militärbündnis „die politisch-strategische Gesamtstrategie in den nächsten Tagen noch deutlicher entwickeln“. Laut Ischinger „sollten militärische Mittel zum Schutz der Zivilbevölkerung eingesetzt werden“. Gleichzeitig „sollte die internationale Gemeinschaft mit wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen dann den Niedergang des Regimes erzwingen, auch wenn es noch etwas länger dauert.“ Der Sicherheitsexperte warnte im aber auch vor möglichen Folgen wenn Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi nach dem Militäreinsatz noch längerfristig an der Macht bleiben sollte: „Das würde der Westen moralisch und politisch kaum aushalten.“
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