Foto: SPD-Bundestagsabgeordneter Karl Lauterbach, Deutscher Bundestag / Lichtblick/Achim Melde, über dts Nachrichtenagentur
Berlin – SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Pläne der Regierung, mehr Werbung für Arzneimittel zuzulassen, massiv kritisiert: „Das ist eine gefährliche Form der Klientelpolitik für Pharmaunternehmen“, sagte Lauterbach den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Ein Arbeitsentwurf aus dem Gesundheitsministerium sieht eine Anpassung des Arzneimittelrechts an EU-Recht an. Unter anderem sollen Pharmaunternehmen für nicht verschreibungspflichtige Präparate mit Gutachten oder Zeugnissen werben dürfen.„Dann kauft sich eine Pharmafirma einen Professor, der für Geld ein Pseudo-Gutachten schreibt“, sagte Lauterbach. „Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende des Gesetzgebungsprozesses über einen Vorschlag entscheiden, der den Ansprüchen einer verantwortungsvollen und transparenten Patienteninformation gerecht wird“, sagte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. Zugleich warnte er: „Allen sollte aber klar sein: Übertriebene Werbebotschaften nützen niemanden, sie schaden den Patienten und schädigen auch den Ruf einer Industrie.“ [dts Nachrichtenagentur]