Berlin – In Deutschland droht mehreren tausend Patienten, dass ihr neu eingesetztes künstliches Hüftgelenk wieder ausgetauscht werden muss. Grund dafür sind Hüftprothesen der Firma DePuy, die womöglich schwerwiegende Mängel aufweisen, wie der „Spiegel“ berichtet. Im September vergangenen Jahres hatte die Tochterfirma des US-Konzerns Johnson & Johnson das Implantat vom Markt genommen, nachdem in anderen Ländern ungewöhnlich viele Patienten Beschwerden hatten und ihre Hüftprothesen vorzeitig wieder herausoperiert worden waren.In Deutschland sind allein 5.500 Patienten betroffen. Weil es in Deutschland noch kein funktionierendes Prothesenregister gibt, sind viele Betroffene bisher noch gar nicht benachrichtigt, wie der „Spiegel“ schreibt. Bei Patienten mit Metallprothesen von DePuy hatten sich Schiefstellungen des Gelenks ergeben. Ein Abrieb des Metalls könnte zudem zu Entzündungen führen. Darüber hinaus weisen viele Patienten überhöhte Konzentrationen von Chrom und Kobalt auf, die im Körper giftig wirken. Um Betroffenen in Zukunft mehr Schutz zu gewähren, will die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) nun einen neuen Vorstoß für ein Gesetz für ein flächendeckendes Prothesenregister unternehmen. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelMagazin: Grüne streiten über Partei-Kurs
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA