Bochum – Die Stadtwerke Bochum stehen wegen hoher Honorare für Teilnehmer an der hauseigenen Veranstaltungsreihe „Atrium-Talk“ in der Kritik. Unter anderem erhielten der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und der heutige Bundespräsident Joachim Gauck jeweils 25.000 Euro. Nach Informationen von „Handelsblatt-Online“ war das städtische Unternehmen jedoch nicht nur bei den Honoraren großzügig.Jede der bislang acht Veranstaltungen der Reihe wurde von einer Produktionsfirma mit drei Kameras gefilmt, bearbeitet und dann gebrannt – allerdings nur „eine Handvoll DVDs für das Unternehmensarchiv“, wie ein Beteiligter „Handelsblatt-Online“ berichtete. Nach Angaben des Kommunikationsverbandes Famab kostet eine solche Produktion über den Daumen gepeilt um die 10.000 Euro. Zum exakten Honorar wollten weder die Produktionsfirma noch die Stadtwerke Bochum etwas sagen. Die Informationen über die DVD-Produktion stoßen Lokalpolitikern im Vorfeld der Aufsichtsratssitzung übel auf. „Wenn es der Fall ist, dass Werbefilme produziert wurden, die sich nur die Stadtwerke-Geschäftsführer zu Hause auf dem Fernseher anschauen können, dann ist das absolut unverhältnismäßig“, sagte Christian Haardt, CDU-Landtagsabgeordneter und Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Bochum zu „Handelsblatt-Online“. Die Stadtwerke lehnen – zumindest bis zu einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Donnerstag – weiterhin jeden Kommentar zu der Veranstaltungsreihe ab. [dts Nachrichtenagentur]
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