Berlin – Der Versuch des neuen Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, Mitarbeiter aus seiner Behörde loszuwerden, die einst beim Ministerium für Staatssicherheit beschäftigt waren, droht zu scheitern. Das berichtet der „Spiegel“. In Einzelgesprächen erkundigte sich die Behördenleitung bei den 47 betroffenen Mitarbeitern über ihre Bereitschaft, sich in andere Institutionen des Bundes versetzen zu lassen.Dabei sollen nach Angaben von Behördeninsidern nur drei Mitarbeiter ein mögliches Einverständnis zum Wechsel signalisiert haben. Allerdings stehen bislang überhaupt nur 20 gleichwertige Planstellen anderswo zur Verfügung. Die Behördenleitung erwägt nun eine Art Ausleihe der drei Wechselwilligen, um wenigstens einen Teilerfolg vermelden zu können. Kündigungen sind ausgeschlossen, da die Arbeit der Betroffenen nie bemängelt wurde. Eine Versetzung gegen den Willen der Mitarbeiter ist umstritten. Beiratschef Richard Schröder lehnt Zwangsversetzungen ab. Die Arbeitskollegen hätten sich in den letzten 20 Jahren nichts zuschulden kommen lassen, „sie waren loyal“. Juristen fürchten bei einer Zwangsversetzung lange arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen. [dts Nachrichtenagentur]
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