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    Home»Nachrichten»Studie: Jede vierte Klinik zahlt Fangprämien für Patienten

    Studie: Jede vierte Klinik zahlt Fangprämien für Patienten » Nachrichten

    News RedaktionNews Redaktion22.05.12

    Krankenzimmer, dts Nachrichtenagentur
    Foto: Krankenzimmer, dts Nachrichtenagentur

    Halle (dts Nachrichtenagentur) - Viele Ärzte kassieren Extra-Honorare dafür, Patienten an bestimmte Kliniken zu überweisen. Das berichtet die Online-Ausgabe der "Bild-Zeitung" unter Berufung auf eine repräsentative Studie der Universität Halle-Wittenberg. Für die Studie wurden im Auftrag des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit TMS Emnid Bielefeld über 1.100 niedergelassene Fachärzte, stationäre Einrichtungen und nichtärztliche Leistungserbringer befragt.

    Demnach zahlt jede vierte Klinik (24 Prozent) so genannte Fangprämien für Patienten. Fast die Hälfte (46 Prozent) der nichtärztlichen Leistungserbringer wie Sanitätshäuser, Hörgeräte-Akustiker oder Orthopädie-Schumacher geben zu, schon Vorteile wie Geld, Kostenübernahme von Tagungen oder Sachleistungen (Geräte) erhalten zu haben. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn sagte gegenüber "bild.de": "Fangprämien sind illegal! Dabei geht es nicht um das Wohl der Patienten, sondern ums Portemonnaie der Ärzte. Jeder einzelne Fall ist völlig inakzeptabel." Laut Studie gab knapp ein Fünftel (19 Prozent) der befragten Ärzte an, das Verbot, sich an der Zuweisung von Patienten zu bereichern oder dafür Vorteile zu gewähren, nicht zu kennen. 40 Prozent der Befragten gaben an, dies nur als Handlungsempfehlung zu verstehen. Ein Großteil der Befragten hält das Risiko, entdeckt zu werden, für gering: 52 Prozent der Ärzte und 53 Prozent der nichtärztlichen Leistungserbringer gaben an, sie wären sich mangelnder Kontrolle und der Tatsache, dass kaum Sanktionen drohen, bewusst. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte "bild.de": "Das Problem ist seit zwei Jahren bekannt und die Lage ist deutlich schlimmer geworden. Das sind Mafia-Verhältnisse, die einen Riesen-Schaden verursachen, vor allem für Patienten, die so in Behandlungen kommen, die für sie nicht optimal sind. Hier wird nicht der beste Arzt gesucht, sondern dahin überwiesen, wo das meiste Schmiergeld gezahlt wird – Minister Bahr muss sofort handeln!" Die FDP habe das Problem "verschlafen", so Lauterbach weiter: "Die SPD hat jetzt im Gesundheitsausschuss den Antrag eingebracht, dass in solchen Fällen von Fangprämien niedergelassene Ärzte strafrechtlich für den Tatbestand der Bestechlichkeit belangt werden können. Nur dann wird sich endlich etwas ändern!" [dts Nachrichtenagentur]

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