Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) – Korruption, Unterschlagung und andere Straftaten verursachen in deutschen Behörden jährlich direkte finanzielle Schäden von mindestens zwei Milliarden Euro. Dies ergab eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers in Zusammenarbeit der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg und TNS Emnid. Für die Jahre 2008 bis 2010 berichteten 32 Prozent der Behörden über Korruptionsfälle und 30 Prozent über Vermögensdelikte wie Betrug oder Unterschlagung.Deutlich seltener waren die Befragten von wettbewerbswidrigen Absprachen (18 Prozent), Urkundenfälschung (16 Prozent) und Subventionsbetrug (7 Prozent) betroffen. „Allerdings dürfte die tatsächliche Kriminalitätsbelastung höher sein. Darauf deutet die klare Unterschätzung des konkreten Kriminalitätsrisikos durch die befragten Behörden hin“, sagte PwC-Partner Steffen Salvenmoser. Die hohe Kriminalität würde durch mangelnde Präventionsmaßnahmen wie Hinweisgebersysteme oder Mitarbeiterschulungen verursacht, so der Experte. Zudem würden circa 40 Prozent der aufgedeckten Straftaten von Beamten der unteren Laufbahn wie auch in leitenden Positionen begangen. Ebenso ergab die Studie, dass maximal 80 Prozent der Straftaten angezeigt würden.
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