Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Tourismus-Beauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat sich offen für den Vorstoß des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz gezeigt, Skiurlaub mit Einschränkungen zu ermöglichen und Aprés-Ski-Lokale nur für Geimpfte zu öffnen. „Wir wollen wieder unbeschwert Skiurlaub machen“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). „Daher ist es grundsätzlich richtig, bestimmte Veranstaltungen nur für Personengruppen zu öffnen, bei denen die Ansteckungsgefahr gering ist.“
Bei einem Anstieg des Infektionsgeschehens dürfe es keine Schließungen mehr geben, gleichzeitig müssten Gäste und Gastgeber geschützt werden. „In dem Fall bleibt zu prüfen, ob ein Antigen-Schnelltest noch ausreichend ist“, so Bareiß. „Die Impfung bleibt das A und O.“ Kurz hatte den Funke-Zeitungen und der französischen Zeitung „Ouest-France“ gesagt: „Wir werden mit klaren Regeln für eine sichere Wintersaison sorgen.“ Bei steigender Belastung durch die Pandemie werde es „in der Nachgastronomie – also beim Aprés-Ski – nur noch Zugang für Geimpfte geben“. Schon jetzt arbeite Österreich mit der 3G-Regel, fügte Kurz hinzu. Zutritt in Gastronomie oder Hotellerie sei nur für Geimpfte, Genesene und Getestete möglich. Und bei den Tests sei sein Land „unter den Weltführern“. Die Hütten auf den Pisten würden in der kommenden Saison wieder geöffnet, kündigte der Kanzler an. „In Österreich sind über 70 Prozent der impfbaren Bevölkerung geimpft. Die überwiegende Masse der Touristen, die zu uns kommen wollen, sind ebenfalls geimpft. Insofern steht einem sicheren Urlaub in Österreich nichts im Wege.“ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach reagierte kritisch. „Wie die nächste Wintersaison aussehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand seriös vorhersagen – auch nicht der österreichische Bundeskanzler“, sagte Lauterbach. Er erklärte, er würde aus heutiger Sicht „eher davon abraten, unter Ischgl-ähnlichen Bedingungen zu feiern“ und verwies auf Impfdurchbrüche. „In Innenräumen haben wir jetzt schon viele Ansteckungen auch unter Geimpften. Diese Fälle werden noch zunehmen, wenn der Impfschutz nachlässt.“ Ob Aprés-Ski überhaupt möglich sein werde, hänge nicht zuletzt von Booster-Impfungen oder von weiterentwickelten Impfstoffen ab, merkte der Gesundheitsexperte an.