Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei kommt es zu einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan und Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu. Das teilte die Wahlkommission am Montagnachmittag mit. Demnach kam keiner der Kandidaten in der ersten Runde der Wahl auf die nötige absolute Mehrheit.
Erdogan verfehlt absolute Mehrheit
Erdogan lag nach Auszählung fast aller Stimmen bei etwa 49,5 Prozent, Kilicdaroglu bei knapp unter 45 Prozent. Auf Rang drei holte Sinan Ogan etwa fünf Prozent der Stimmen – seine Wähler könnten in der Stichwahl den Ausschlag geben. Die zweite Runde soll am 28. Mai stattfinden. Die Präsidentschaftswahl gilt in der Türkei als richtungsweisend. Erdogan ist seit 2003 an der Macht – zunächst als Ministerpräsident, seit 2014 als Präsident. Kilicdaroglu hatte im Vorfeld die Rückkehr zu einem parlamentarischen System versprochen.
Vorwurf der Wahlmanipulation
Der Drittplatzierte Sinan Ogan erhob noch am Wahlabend den Vorwurf von Wahlfälschung: „Wir haben gehört, dass bei der Stimmenauszählung im Ausland einige Manipulationen vorgenommen werden“, twitterte Ogan und forderte den Wahlvorstand auf, „sofort die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und sicherzustellen, dass die Stimmenauszählung zügig durchgeführt wird“.
dts Nachrichtenagentur