Ankara/Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Festnahme eines Berliner Islamisten in der Türkei hat zu einer peinlichen Situation für die deutschen Sicherheitsbehörden geführt. Wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Samstag vorab berichtet, verhaftete die türkische Polizei den mutmaßlichen Dschihadisten Fatih K., gegen den die Bundesanwaltschaft Ende August Anklage erhoben hatte. Die Bundesanwälte werfen K. die Unterstützung der terroristischen Vereinigungen „Islamische Dschihad Union“ und „Deutsche Taliban Mudschahidin“ vor.K. soll den Organisationen über einen Mittelsmann in der Türkei Ende 2009 mindestens 1.400 Euro übermittelt haben. Deutsche Behörden haben ihn auch im Verdacht, Freiwillige für den bewaffneten Kampf zu rekrutieren. Peinlich ist, dass K. überhaupt in die Türkei gelangen konnte. Bereits im Oktober 2009 hatte ihm das Landeseinwohneramt Berlin eine geplante Ausreise untersagt, seitdem überwachte ihn das Landeskriminalamt Berlin, doch die Observanten bemerkten K.s Abtauchen zu spät. Bei zwei weiteren in der Türkei festgenommenen Berlinern handelt es sich um ein Ehepaar, das sich im September 2009 gen Pakistan abgesetzt hatte. Die beiden hatten versucht, heimlich nach Deutschland zurückzukehren.
Vorheriger ArtikelSchuldenschranke bremst Teilprivatisierung der Bahn
Nächster Artikel Bahn-Vorstand lehnte Bau von "Stuttgart 21" schon 1994 ab
News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA