Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Schauspieler Ulrich Matthes hat zwei Rollenangebote in Hollywood nicht angenommen, weil er auf sein Bauchgefühl gehört hat. „Ich hätte beide Male am Deutschen Theater in Berlin für ein halbes Jahr kündigen müssen“, sagte der 58-Jährige der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Wenn es Superrollen gewesen wären, „mit einem der Großmeister“, hätte er wahrscheinlich versucht, das Ganze zu organisieren.
„So aber hätte ich zu viel aufgeben müssen. Vielleicht kommt Hollywood noch.“ Am Mittwochabend ist Matthes im ARD-Film „Fremder Feind“ zu sehen, in dem er einen gebrochenen Mann spielt, der zunächst Pazifist ist und dann in eine Art Privatkrieg zieht. Sich selbst würde Matthes nicht als Pazifisten bezeichnen.
„Aber ich zögere immer kurz, denn ich denke, man wirkt sympathischer, wenn man `ja` sagt.“ Aber spätestens der Kampf der Alliierten gegen die Nazis habe gelehrt, dass es einen Punkt gibt, an dem Pazifismus nicht mehr weiterhilft. „Spätestens wenn ein Land angegriffen wird, muss es sich wehren. Ich fürchte, man kann auch in Zukunft nicht davon ausgehen, dass alle Gesellschaften friedlich sind.“