Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nur relativ wenige Bürger trauen dem SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zu, die in Deutschland anstehenden Probleme zu lösen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts Forsa, deren Ergebnisse in der „Frankfurter Allgemeinen Woche“ veröffentlicht werden. Wie die Meinungsforscher in der aktuellen Ausgabe des Magazins schreiben, glauben 51 Prozent der Wahlberechtigten, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Problemen im Land am besten fertig werden könne.
Auch SPD-Anhänger zweifeln an Schulz
Von Martin Schulz dachten dies nur 19 Prozent. Während fast alle Anhänger von CDU und CSU der Kanzlerin politische Kompetenz zubilligten, hege ein Drittel der SPD-Anhänger Zweifel an Schulz` Kompetenz: 16 Prozent hielten Merkel für kompetenter, 18 Prozent trauten keinem der beiden zu, mit den Problemen der Landes fertig zu werden. Die Studie deutet zudem darauf hin, dass die Hoffnung von Martin Schulz und der SPD, bis zum Wahltag noch viele Unentschlossene von sich überzeugen zu können, vergebens sein könnte. Zum einen attestieren laut Forsa auch von den unentschlossenen Wählern deutlich mehr Merkel politische Kompetenz als Schulz (45 und 15 Prozent). Zum anderen sei der Anteil derjenigen, die nicht wüssten, ob sie zur Wahl gehen beziehungsweise welcher Partei sie ihre Stimme geben werden, bis Ende August auf 35 Prozent zurückgegangen. Gehe man davon aus, dass sich auch 2017 mindestens 25 Prozent nicht an der Wahl beteiligen werden, dann liege der Anteil der tatsächlich noch Unentschlossenen bei nur noch rund zehn Prozent.
Unentschlossene entscheiden sich nicht für SPD
Die SPD könne nicht damit rechnen, einen besonders großen Teil der tatsächlich Unentschlossenen für sich zu gewinnen, schreiben die Demoskopen von Forsa, denn die Auswertung der Entscheidungen von Spätentschlossenen habe ergeben: „Die Parteipräferenzen derer, die aus dem Lager der Unentschlossenen ins Lager der Wahlwilligen wandern, unterscheiden sich im Verlauf des bisherigen Wahlkampfs nicht wesentlich von denen, die schon immer zur Wahl gehen wollten.“ So hätten sich von den Wahlberechtigten, die sich im Laufe des Augusts festlegten, 21 Prozent für die SPD entschieden und 38 Prozent für die Unionsparteien. Forsa befragt für seine Studie zur Bundestagwahl 2017 in vier Erhebungswellen jeweils rund 10.000 Wahlberechtigte.
Kommentar
Ich kann mich nur wiederholen: Martin Schulz ist es nicht gelungen, den anfänglichen Hype um seine Person in echtes Vertrauen zu wandeln.
Sein reflexartiges Aufspringen auf jedes Thema, das ein paar Stimmen verspricht, haben ihn viel Glaubhaftigkeit gekostet.
Er hat es verpasst, Themen zu setzen, bei denen er gewinnen und seine Partei eine gewisse Erfolgsgeschichte vorweisen kann.
Sebastian Fiebiger
Redaktion