Radolfzell – Der Unterwäschehersteller Schiesser plant seinen Börsengang innerhalb des nächsten halben Jahres. „Wir versuchen den Börsengang Anfang 2012“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Volker Grub der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Grub war auch Insolvenzverwalter des Unternehmens aus Radolfzell am Bodensee.Der Traditionshersteller hatte Anfang 2009 Insolvenz angemeldet und zwei Jahre später die Insolvenz wieder verlassen. Grub sagte, er sei guten Mutes, die Gläubiger mit dem beim Börsengang eingesammelten Geld voll auszahlen zu können. Schiesser ist mit knapp 70 Millionen Euro verschuldet, vor allem bei den US-Finanzinvestoren Lone Star und GE Capital. Das Unternehmen hat noch 1770 Mitarbeiter, davon 500 in Radolfzell. Eigentlich wollte Schiesser schon im Frühjahr diesen Jahres an die Börse gehen, aber die Schuldenkrise und die Unruhen in Nordafrika hatten da für Unsicherheit auf dem Kapitalmarkt gesorgt. Die Verschiebung „kann uns nur recht sein“, sagte Vorstandssprecher Rudolf Bündgen der Zeitung. „Jeder Monat, den sich der Börsengang nach hinten verschiebt, tut uns gut.“ Die Marke Schiesser könne sich so nach ihrem Neustart nachhaltiger etablieren. Den Einzelhandel habe man schon überzeugt, ergänzte der Firmenchef. Seit Ende 2008 schreibe der Hersteller auch wieder schwarze Zahlen. Den Börsengang sollen die BHF-Bank und Equinet begleiten, weitere Details zum Börsengang nannten die beiden Manager nicht. Bündgen sagte lediglich, einen Teil der Einnahmen – vier Millionen Euro – werde die Firma dafür nutzen, bis zu zehn eigenständige Schiesser-Läden in besten Lagen zu eröffnen. [dts Nachrichtenagentur]
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