Berlin – Angesichts der laufenden Schuldendebatte in der europäischen Euro-Union hat der Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands im Ernstfall zu „planvollem Vorgehen und nicht zum hektischen Reagieren“ geraten. Im Insolvenzfall Deutschlands bliebe am Ende wohl nur „die Verhandlung eines Schuldenschnitts zusammen mit drastischen Sparmaßnahmen“, sagte Verbandschef Christoph Niering in einem Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Als Euro-Staat wäre Deutschland zwar in die jetzt diskutierten europäischen Sicherungsinstrumente mit eingebunden.„Eine Insolvenz Deutschlands würde diese Sicherungsinstrumente aber wahrscheinlich überfordern, weil dann auch mit parallelen Insolvenzen anderer großer Euro-Staaten zu rechnen wäre.“ Allerdings, so der Chef des Insolvenzverwalterverbandes, sei die Frage einer Staatsinsolvenz Deutschlands „eine sehr hypothetische“. Generell riet Niering bei drohender Insolvenz „voraus zu denken und sich für mögliche Entwicklungen rechtzeitig Handlungsalternativen zu erarbeiten“. Angst sei dabei „immer ein schlechter Ratgeber“. Man könne auch im Insolvenzfall planvoll vorgehen und müsse nicht hektisch reagieren. Mittlerweile hätten die Bürger verstanden, dass „eine Unternehmensinsolvenz kein Todesurteil sein muss und deswegen in ihrer Dramatik nicht mit einer Staateninsolvenz vergleichbar ist“, sagte Niering. [dts Nachrichtenagentur]
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