Berlin – Wladimir Kaminer, 44-jähriger aus Russland stammender und in Berlin lebender Schriftsteller („Russendisko“, „Militärmusik“), zieht Wein aus Georgien dem in seiner alten Heimat beliebten Wodka klar vor. Dem „Tagesspiegel“ sagte Kaminer: „Im Norden, wo wenig Sonne scheint und Menschen zur Melancholie und Nachdenklichkeit neigen, sind eher stärkere alkoholische Getränke gefragt. Ich hatte schon immer eine Vorliebe für Alkohol, aber gleichzeitig eine Abneigung gegen Wodka.“Für ihn sei Wodka „ein Fluchtversuch, schnell gemachter Alkohol. Man trinkt ihn rasch und fällt dann um. Mit Kultur hat das nichts zu tun.“ Wenn sich Kaminer also für alkoholische Getränke begeistert, dann für Wein. „Der Wein ist ein sehr sinnliches Getränk“, meint er: „Er lässt die Menschen zueinander sprechen.“ In einem auf georgische Weine spezialisierten Ladengeschäft im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg holt sich Familie Kaminer dann Weine aus der Kaukasusrepublik, wichtiger Weinproduzent schon zu Sowjetzeiten. Der georgische Wein sei „nicht so wie die italienischen Macho-Weine“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Selbstverständlich seien auch Bordeauxweine „toll“ und „wunderbar“, nur eben „einfach viel zu berühmt und viel zu bekannt“. Kaminer argumentiert: „Ich denke, man muss die Schwachen unterstützen, nicht die Starken. Es gibt auf der ganzen Welt genug Bordeaux-Trinker. Aber viel zu wenige trinken georgischen Wein.“ [dts Nachrichtenagentur]
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