Berlin – Unter massivem internen Druck erwägt die FDP-Spitze, die Entscheidung über ihre künftige Führungsmannschaft und damit das Schicksal ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle bereits am Montag zu fällen. Es sei denkbar, dass das Parteipräsidium schon am 4. April und nicht, wie bislang geplant, am 11. April über eine inhaltliche und personelle Neuaufstellung berate, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) unter Berufung auf Parteikreise. Es gebe genügend Zeit für ausführliche Diskussionen, die Sitzung am Montag sei auf drei Stunden angesetzt.In FDP-Führungskreisen hieß es, die Frage müsse so schnell wie möglich gelöst werden, denn die anhaltende innerparteiliche Diskussion erschwere inzwischen die Arbeit der FDP-Minister im Kabinett und destabilisiere so die schwarz-gelbe Bundesregierung. Westerwelle sei bereit, sein Vorsitzendenamt auf dem Bundesparteitag in Rostock im Mai abzugeben, wenn sich ein geeigneter Nachfolger fände. Er wolle aber auf alle Fälle Außenminister bleiben. Ob es tatsächlich zu einem Führungswechsel in der Partei und Neubesetzungen von Ministerposten kommt, war nach Aussagen führender FDP-Politiker aber völlig offen. Zwar gibt es heftige interne Kritik an Westerwelle, die sich nach dem schlechten Abschneiden der FDP bei den jüngsten Landtagswahlen in immer neuen öffentlichen Rufen nach neuem Personal äußert. Doch es war unklar, ob die beiden aussichtsreichsten Anwärter auf seine Nachfolge – Generalsekretär Christian Lindner und Gesundheitsminister Philipp Rösler – jetzt schon zu einer Kandidatur bereit sind. „Es gibt keinen Mangel an Fackelträgern, sondern an Leistungsträgern“, beschrieb ein Mitglied der Führungsmannschaft die Lage. [dts Nachrichtenagentur]
Vorheriger ArtikelMadagaskar: Mindestens 60 Menschen sterben an Pest-Epidemie
Nächster Artikel Baden-Württemberg: SPD will offenbar Super-Ministerium bilden

News Redaktion
Die unabhängige News-Redaktion filtert die Nachrichten des Tages, ordnet Hintergründe ein und verschafft wichtigen Themen die nötige Aufmerksamkeit. Wir arbeiten frei von Einflüssen Dritter – ohne Konzern-Beteiligung, Fördermittel und Kredite. - mehr
MEHR ZUM THEMA