Foto: Papst Benedikt XVI., dts Nachrichtenagentur
München (dts Nachrichtenagentur) – Papst Benedikt XVI. ist als junger Theologe für eine Überprüfung des Zölibatsgesetzes eingetreten. Zusammen mit nahmhaften Theologen wie Karl Rahner, Karl Lehmann und Walter Kasper verfasste Joseph Ratzinger im Februar 1970 ein Memorandum an die deutschen Bischöfe, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. In dem Schreiben, dass der SZ vorliegt, wurden die Geistlichen dazu aufgefordert, das kirchliche Gesetz zu überdenken, das Priestern Ehelosigkeit vorschreibt.Als Argument für die Forderung wird unter anderem der Mangel an qualifizierten Nachwuchspriestern angeführt: Wenn genügend Jungpriester nicht zu gewinnen seien, „dann hat die Kirche einfach die Pflicht, eine gewisse Modifizierung vorzunehmen“, heißt es in dem Brief. Die Bischöfe wurden darin nachdrücklich aufgefordert, sich bei Papst Paul VI. für eine Diskussion über den Zwangszölibat einzusetzen. Eine Überprüfung der kirchlichen Vorschrift, wonach Priestern die Ehe verwehrt ist, war nach Ansicht der Theologen statthaft, da es „theologisch einfach nicht richtig“ sei, „dass man in neuen geschichtlichen und gesellschaftlichen Situationen etwas nicht überprüfen“ könne.