Berlin – Die Sozialämter in den Kommunen müssen immer häufiger für die Kosten von Bestattungen einspringen, weil die Hinterbliebenen dazu finanziell nicht in der Lage sind. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf Angaben des Statistischen Bundesamtes berichtet, haben die Behörden im Jahr 2010 für 22.651 Personen eine entsprechende Kostenerstattung vorgenommen. Das waren fast 19 Prozent mehr als im Jahr davor.Verglichen mit dem Jahr 2006 ist die Anzahl der Personen, denen die Kosten für ein Begräbnis von Angehörigen ausgeglichen werden mussten, sogar um 64 Prozent gestiegen. Damals waren rund 13.800 Bürger betroffen gewesen. Die kommunalen Ausgaben für diese so genannten Sozialbestattungen beliefen sich im Jahr 2010 auf gut 57,1 Millionen Euro. Das waren 4,3 Millionen mehr als im Jahr zuvor und rund 16 Millionen Euro mehr als im Jahr 2006. Nach dem Gesetz werden die erforderlichen Kosten einer Bestattung übernommen, soweit sie den hierzu verpflichteten Angehörigen nicht zugemutet werden können. Der Gesetzgeber hat allerdings nicht festgelegt, welche Leistungen zu einer Sozialbestattung gehören. „Notwendig sind verbindliche Standards, die ein Mindestniveau an Bestattungskultur und Menschlichkeit auch für Arme garantieren und über das bloße Unter-die-Erde-bringen hinausgehen“, sagte die Sozialexpertin der Linken, Sabine Zimmermann, der Zeitung. [dts Nachrichtenagentur]
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