Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls (FIU) muss ihre Analyse des Wirecard-Skandals korrigieren. Wie „Bild“ (Montagausgabe) auf Grundlage einer FDP-Anfrage an die Bundesregierung berichtet, zählt die Behörde mittlerweile 144 „relevante“ Vorgänge mit Bezug auf den mutmaßlichen Bilanzbetrug beim Finanzdienstleister. Dies sei das Ergebnis einer erneuten Überprüfung von alten und neuen Informationen gewesen, schreibt das Finanzministerium in seiner Antwort an die FDP-Bundestagsfraktion.
Noch Ende Juni hatte die Zoll-Einheit lediglich von zwei relevanten Vorgängen gesprochen. FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar vermutet deshalb Versagen bei den Behörden. Es sei „erschreckend zu sehen, wie leicht es den Betrügern von Wirecard über Jahre hinweg gemacht worden ist“, so Toncar, „offenbar hat kein einziges Kontrollsystem richtig funktioniert.“