- geborene Dworak
- österreichische Politikerin und Frauenrechtlerin
- geboren am 10. Februar 1869 in Wien
- gestorben am 7. März 1939 in Wien-Inzersdorf
Adelheid Popp, die Tochter eines Webers, besuchte von 1876 bis 1879 die Volksschule. Bereits ab ihrem achten Lebensjahr musste sie in einer Fabrik arbeiten. Ab 1883 war sie in einer Fabrik für Bronzeerzeugnisse tätig, danach in einer Korkfabrik. 1889 wurde sie Mitglied des Wiener Arbeiterinnen-Bildungsvereins. Bald interessierten sich führende Sozialisten für sie. Die Ehefrau des österreichischen Sozialistenführers Victor Adler (1852
1918) gab ihr Sprach- und Rechtschreibunterricht. Ab 1890 sprach Adelheid auf zahlreichen Versammlungen und genoss bald den Ruf einer beliebten Rednerin. 1893 beteiligte sie sich an der Gründung des Lese- und Diskutierklubs Libertas. Von 1893 bis 1934 fungierte sie als verantwortliche Redakteurin der erst 1892 gegründeten Arbeiterinnen-Zeitung. 1894 heiratete sie den Politiker Julius Popp (18491902). Zwischen 1903 und 1933 war sie Mitglied des Vorstands der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Von 1918 bis 1923 wirkte sie im Wiener Gemeinderat und von 1919 bis 1934 als Mitglied des Nationalrats. 1926 war sie Vertreterin der Frauen in der Exekutive der Sozialistischen Arbeiterinnennationale. Aus der Feder von Adelheid Popp stammen die Werke Die Arbeiterin im Kampf ums Dasein (1892), Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin (1909), 20 Jahre österreichische Arbeiterinnenbewegung (1912) und Der Weg zur Höhe. Die sozial-demokratische Frauenbewegung Österreichs (1929).
Diese Biografie stammt aus der Taschenbuchreihe „Superfrauen“ des Verlags Ernst Probst (www.frauenbiografien.de.vu).